Essays (2013)
Hg. von Michael Holzinger
Buchbeginn
Annette von Droste Hülshoff
Wenn ich mich nicht sehr täusche, liegt eines der Hauptgebrechen der Kritik, wie sie in unseren Tagen geübt wird, und ein Mitgrund ihres geringen Einflusses darin, daß sie, statt ihre Aufmerksamkeit ausschließlich dem im guten oder im bösen Sinne Hervorragenden zuzuwenden, sich mit jeder Bagatelle beschäftigen zu müssen glaubt, wenn es nur neu ist.
Bücher über Betty Paoli
Claudia Erdheim: Betty, Ida und die Gräfin - Die Geschichte einer Freundschaft (2013)
Buchinfo
Wien, Mitte des 19. Jahrhunderts: Zwei Schriftstellerinnen und eine Dame aus jüdischem Großbürgertum stehen im Zentrum dieses im besten Sinn historischen Romans. Claudia Erdheim lässt die porträtierten prominenten Persönlichkeiten wie die damalige kulturelle und politische Welt höchst eindrücklich lebendig werden.
Die zu ihrer Zeit berühmte Lyrikerin Betty Paoli, die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach und die gebildete Ida Fleischl, die einen literarischen Salon unterhielt, verband eine enge Freundschaft. Die Dichterinnen lasen einander ihre entstehenden Werke vor, besprachen Inhalt und Stil und rauchten dabei leidenschaftlich Zigarren. Emanzipierte, hochintelligente Frauen, prominente Gäste wie Freud und das Ehepaar Laube, Sommerfrischen und die wichtige Rolle der Dienstboten: Diese Lebenswelt bildet den Hintergrund für Claudia Erdheims Roman, in dem sie den gemeinsamen Alltag der Protagonistinnen und die sozialen Spielregeln der Zeit in einer bestechenden Schärfe nachzeichnet.
„Ich bin nicht von der Zeitlichkeit!“ (2024)
Ausgewählte Werke. Hrsg. und mit einem Nachwort von Karin S. Wozonig
Buchinfo
„Soll die Stellung der Frauen sich bessern, so muß vorerst der heillose Grundsatz aufgegeben werden, ein Mädchen wisse genug, wenn es sich nur einen Mann zu erobern verstehe.“ (Betty Paoli)
Einst war Betty Paoli im ganzen deutschen Sprachraum berühmt für ihre leidenschaftliche Lyrik, die zeitgenössische Kritik stellte sie auf eine Stufe mit Annette von Droste-Hülshoff. Paolis Gedichte wurden in Schulbücher aufgenommen und heute erleben sie auf Lyrikportalen im Netz ein Revival. Als erste Berufsjournalistin Österreichs verfasste Paoli scharfsinnige und unterhaltsame Kritiken zu Kunst, Literatur und Theater, war meinungsbildend im Kulturbetrieb und Vorbild für die nächste Generation schreibender Frauen. Ihre Essays erschienen in den wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und wurden lebhaft diskutiert. Die Auswahl mit Kommentar und Nachwort gibt Einblick in das vielfältige Œuvre dieser herausragenden Autorin.
Karin S. Wozonig: Betty Paoli ― Dichterin und Journalistin: Eine Biographie (2024)
Buchinfo
Mit sechzehn Jahren war sie zum Broterwerb als Gouvernante gezwungen, mit fünfundzwanzig ein Superstar der deutschsprachigen Lyrik-Szene, nach 1848 die erste Journalistin Österreichs. Betty Paoli (30.12.1814 - 05.07.1894) war in turbulente Liebesbeziehungen verwickelt und skandalumwittert, befreundet mit revolutionären Dichtern, mit Franz Grillparzer, Adalbert Stifter und Marie von Ebner-Eschenbach. Sie war Gast in hochadeligen Häusern, Übersetzerin für das Burgtheater und bis ins hohe Alter in den Wiener Salons wegen ihres scharfen Verstands und trockenen Humors von den einen gefürchtet, von den anderen bewundert. Karin S. Wozonig begegnet der Mythenbildung um Paolis Leben mit völlig neuen Fundstücken und Erkenntnissen und würdigt Paolis Bedeutung als Dichterin, Kritikerin und Pionierin der Publizistik.
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