Dore Brandt - Ein Berliner Theaterroman (1909)
Buchinfo
Schauplatz: die Theaterstadt Berlin zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Man trifft sich bei Borchardt, besucht jüdische Salons und tauscht im Café Metropol den neuesten Klatsch aus. Die als "große Tragödin der Zukunft" umjubelte junge Schauspielerin Dore Brandt verliebt sich in einen Spieler, wird ungewollt schwanger - aber schafft es trotz aller Konventionen, Kind und Karriere zu vereinbaren und im Stück des "wunderlichsten Dichters von heute" zu triumphieren.
Das Theater, an dem Dore Brandt engagiert ist, liegt nicht weit vom Bahnhof Friedrichstraße entfernt - wie das Neue Theater des Regisseurs Max Reinhardt, mit dem Alice Berend befreundet war. Ein Schlüsselroman?
In Alice Berends Berliner Theaterroman von 1909 zeigt sich schon jene leise Ironie, durch die sie einige Jahre später zur Erfolgsautorin und gefeierten Humoristin wird.
Marionetten des Schicksals (1909)
Buchbeginn
Der Schriftsteller Günter Klemens saß, wie immer, wenn die Sonne herunter und damit die Arbeitszeit für den Maler vorüber war, rauchend in Thomas Dittmars Atelier.
"Was in aller Welt hast Du eigentlich heute vor", rief er endlich, nachdem er schweigend Thomas Dittmar betrachtet hatte, der in seiner ganzen Breitschultrigkeit vor dem hohen Stehspiegel stand und eine Krawatte nach der andern mit Umständlichkeit umknüpfte, und gleich darauf mit ärgerlichem Grunzen wieder abzerrte.
"Ich bin ausgebeten heute", antwortete Dittmar kurz.
Die Reise des Herrn Sebastian Wenzel (1912)
Buchinfo
Humorvoll erzählt Alice Berend die Geschichte des Sebastian Wenzel, der ein eigenbrötlerisches Single-Leben führt – bis er eines Tages ein großes Vermögen erbt …
Frau Hempels Tochter (1913)
Buchinfo
Die Schustertochter Laura lebt mit ihren Eltern in einem Berliner Mietshaus, in dem sich die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten begegnen. Seit sie als Kindermädchen für den Bankdirektor im gleichen Haus arbeitet, träumt sie von Besserem – besonders, als sie am Fenster gegenüber einen melancholisch dreinschauenden jungen Mann entdeckt. Wird es ein Happy End für Laura und ihren verarmten Grafen geben?
Die Bräutigame der Babette Bomberling (1915)
Buchinfo
Die Bräutigame der Babette Bomberling ist ein humorvoller und zugleich scharfsinniger Gesellschaftsroman von Alice Berend, der das Berliner Bürgertum der 1910er Jahre pointiert aufs Korn nimmt. Im Zentrum steht Babette Bomberling, eine lebenslustige, kluge und äußerst selbstbewusste junge Frau, die mit Witz und Charme eine ganze Reihe von Verehrern um sich schart.
Babette, Tochter eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns, ist keine Frau, die sich einfach verheiraten lässt. Stattdessen testet sie die Grenzen ihrer Freiheit, spielt mit den Erwartungen ihrer Umgebung und konfrontiert ihre potenziellen Bräutigame mit ihren eigenen Vorstellungen von Liebe, Ehe und Selbstbestimmung. Die verschiedenen Heiratskandidaten – darunter ein eitler Künstler, ein konservativer Beamter und ein romantischer Träumer – spiegeln die Vielfalt und Absurdität der gesellschaftlichen Rollenbilder.
Mit pointierten Dialogen, feinem Gespür für zwischenmenschliche Komik und viel Ironie gelingt es Berend, ein lebendiges Bild weiblicher Selbstbehauptung in einer patriarchal geprägten Welt zu zeichnen.
Spreemann & Co. (1916)
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Mit dem Erbe seines Vaters erfüllt sich Klaus Spreemann einen Lebenstraum: Er gründet sein eigenes Stoffgeschäft. Doch seinen Laden und seine Familie durch die Wirrnisse der Zeiten zu lenken, ist nicht so einfach. Denn mal tobt die Revolution vor dem Schaufenster, mal muss ein Sohn in den Krieg gegen Frankreich ziehen. Über sieben Jahrzehnte und drei Generationen hinweg spannt Alice Berend die Geschichte der Familie Spreemann und ihres Geschäfts im Berlin des 19. Jahrhunderts – mit Witz, Wärme und einem genauen Blick für die wichtigen Details.
Einfache Herzen (1919)
Buchinfo
Menschen, die ihr Leben sozusagen im Spinnenwinkel verbringen, schildert Alice Berend in ihrem Skizzenband "Einfache Herzen". Es sind Leute, an denen das Dasein vorübergerauscht ist, ohne ihnen Gelegenheit zu geben, seinen Zauber zu erfühlen. Treu und schlicht erfüllen sie ihre Pflichten in dem engen Kreis, in den die Fügung sie gestellt hat, und es kommt ihnen kaum zum Bewusstsein, daß sie um ihr Bestes betrogen worden sind. Der künstlerische Wert des Buches liegt darin, daß die Verfasserin im knappsten Rahmen jedesmal runde, abgeschlossene Menschenschicksale erzählt.
Bruders Bekenntnis: Die Lebensgeschichte eines Dobermanns von ihm selbst erzählt (1922)
Buchinfo
In „Bruders Bekenntnis“ lässt Alice Berend einen Dobermann, ein Rassehund, aufgewachsen „in einem besseren Hause“, aus seinem Leben erzählen. Von der Macht und Launenhaftigkeit der Menschen, ihren Liebesgeschichten, den Umgang mit Katzen, von Pflichteifer und Abenteuern, der Treue zum Herrn und dem Jahrmarkt des Lebens. Es ist ein liebenswürdiges Buch. Es strahlt warmen Humor und trockenen Witz aus, mitunter schwingt auch ein nachdenklich machender Ton mit. Der Roman zeugt von großer Menschenkenntnis. Und „Bruders Bekenntnis“ gilt als einer der besten Tierbücher der deutschen Literatur. Nicht nur Tierliebhaber werden ihre Freude daran haben.
Buchinfo
Ganz Berlin trifft sich beim Sechstagerennen, die Großstadt wird, dem Lebensrhythmus der zwanziger Jahre entsprechend, in schnellen Autofahrten durchquert und sportlich-kecke "Neue Frauen" verlieben sich in Radrennfahrer-Stars.
Ein sich rasant wandelndes und überraschend aktuelles Berlin ist die Kulisse für diesen spritzigen Roman, dessen pointenreiche Episoden um den Direktor einer Glühlampenfabrik und seine Familie amüsante Beschreibungen des Berliner Großbürgertums mit Ausflügen in andere Milieus liefern.
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