Donnerstag, 10. Juli 2025

Alice Berend: Einfache Herzen

Buchinfo

Die 1875 in Berlin geborene Alice Berend gehörte zu den produktivsten humoristischen als auch realistischen Schriftstellerinnen der 1910er und 1920er Jahre. Da sie nach den NS-Rassegesetzen als Jüdin galt, verbrachte sie die Jahre 1935 bis zu ihrem Tod 1938 im Ausland. Ihre Literatur war bei den Nationalsozialisten genauso unwillkommen wie sie selbst, und so wanderten ihre Werke in den Schrank mit der Aufschrift "Verbrannt und Verbannt". Heute gehören Berends Romane zu den Klassikern der Literatur und sind allesamt und allemal lesenswert. 

Menschen, die ihr Leben sozusagen im Spinnenwinkel verbringen, schildert sie in ihrem Skizzenband "Einfache Herzen". Es sind Leute, an denen das Dasein vorübergerauscht ist, ohne ihnen Gelegenheit zu geben, seinen Zauber zu erfühlen. Treu und schlicht erfüllen sie ihre Pflichten in dem engen Kreis, in den die Fügung sie gestellt hat, und es kommt ihnen kaum zum Bewusstsein, daß sie um ihr Bestes betrogen worden sind. Der künstlerische Wert des Buches liegt darin, daß die Verfasserin im knappsten Rahmen jedesmal runde, abgeschlossene Menschenschicksale erzählt.

 

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