Samstag, 30. August 2025

Agnes Smedley: Tochter der Erde / Eine Frau allein

Tochter der Erde

Buchinfo

1894 in Missouri geboren, wächst Agnes Smedley in bitterster Armut auf. Diese Jahre der Entbehrungen, der Erfahrung von Unterdrückung und Abhängigkeiten, vor allem auch als Frau, werden bestimmend für ihr ganzes weiteres Leben.

Die Tante wird Prostituierte, um die Familie zu unterstützen, die Mutter stirbt überarbeitet. Ihr Tod stellt die 16jährige Agnes vor die Wahl, das Schicksal dieser beiden Frauen zu teilen, um ihre jüngeren Geschwister zu ernähren oder die Liebe und das Verantwortungsgefühl für ihre Familie in sich zu unterdrücken und "ungebunden" einen Weg aus dem Teufelskreis der Armut zu suchen.

Sie verläßt die Familie. Mit rücksichtsloser Härte gegen sich selbst erkämpft sie sich den Weg zu einer Ausbildung und an die Universität. Sie schließt sich der indischen Unabhängigkeitsbewegung an, geht dafür ins Gefängnis. Sie verläßt 1919 die USA, lebt neun Jahre in Berlin, wo sie u.a. mit am Aufbau einer Klinik für Geburtenkontrolle arbeitet. Als Korrespondentin für die Frankfurter Zeitung geht sie 1928 nach China und nimmt dort aktiv am chinesischen Freiheitskampf teil. Schließlich kehrt sie 1941 in die USA zurück, wo sie als Sowjetspionin verdächtigt und in ihrer journalistischen Arbeit boykottiert wird. Sie verläßt erneut das Land und stirbt am 6. Mai 1950 in England.

Im Zuge der Kommunistenhysterie der 50er Jahre verschwinden ihre Bücher aus den Bibliotheken und werden nicht mehr aufgelegt. Noch heute sind manche ihrer Bücher schwer zugänglich. 

,Tochter der Erde' ist das Erstlingswerk von Agnes Smedley, geschrieben in einer existentiellen Krise und als ein verzweifelter Versuch, ihrem Leben einen Halt zu geben.

Es erschien 1929 unter dem Titel ,Eine Frau allein' zum erstenmal in Deutschland. Ein beeindruckendes Buch einer starken und bewundernswerten Frau, die wir alle kennen sollten und, wie sie selbst schreibt: "Ein Testament derer, die nicht an Schönheit oder Liebe sterben, sondern derer, deren Leben ein Kampf ums Überleben ist."


Buchbeginn

Mein Vater will hoch hinaus

Meine erste Erinnerung ist ein seltsames, zartes und geheimes Gefühl. Mein Vater hielt mich im Schlafe fest an seinen ungeheuren Körper gepreßt. Ich muß damals noch ein ganz kleines Kind gewesen sein, denn aus dieser Zeit ist mir nichts als dieses Gefühl lebendig. War das ein erstes Erwachen des Bewußtseins oder ein Traum - ich weiß es nicht.


Eine Frau allein



 

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