Samstag, 30. August 2025

Agnes Smedley: Lebenswege in China

Leseprobe

"Wenn du den Armen helfen willst, warum schließt du dich nicht den Roten an?"
"Wenn ich das tue", erklärt Meng mit einem Achselzucken, "bekomme ich kein Geld, nichts, gar nichts, und die Soldaten werden gegen mich kämpfen. Jetzt werde ich gut behandelt. Ich kann überall herumreisen, ohne verhaftet zu werden und den Kopf abgehackt zu bekommen. Wenn ich aber ein Roter bin, wird man mir den Kopf abhauen. Jetzt geht es mir gut. Manchmal habe ich Geld, manchmal bin ich auch sehr arm, wie jetzt. Wenn ich zu den Roten gehe, werde ich aber immer arm sein. Wartet nur, eines Tages werde ich reich sein und vielleicht General werden."


"Bei allem Verantwortungsgefühl und aller Abneigung vor Superlativen muß man feststellen, daß die Weltliteratur seit dem Krieg keinen Schriftsteller von stärkerer Wahrheitsfreude und bedeutenderen Erlebniskräften hervorgebracht hat. Agnes Smedley steht mitten im Schaffen einer sozialen und künstlerischen Unerbittlichkeit, und ihre Feder ist eine Macht."

Egon Erwin Kisch

 

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