Buchinfo
Wenn eine Autorin von Rang, wie Ruth Kraft, sich anschickt, ihre Erinnerungen zu schreiben, so durchschreitet sie zugleich mehr als zwei Drittel dieses geschichtsträchtigen Jahrhunderts und muß dazu ihr eigenes Schriftstellerleben auf die Waage legen. Das darf sie auch guten Gewissens tun angesichts ihres umfangreichen Schaffens, das mit Hörspielen und Kinderbüchern begann und mit Erzählungen und Romanen seine Fortsetzung fand, insbesondere in ihrem großen gesellschaftskritischen Werk über Forscherdrang und Verantwortung "Insel ohne Leuchtfeuer".
Leseprobe
Es war das erste Mal, daß ich zum Jahreswechsel ausbrach. Mein Vater hatte ohne Schwierigkeiten den Weihnachtskarpfen beschafft. Er fühlte sich regelrecht betrogen. Wer war dieser Mensch, mit dem ich mich im Riesengebirge treffen wollte? So, ein Österreicher. Also katholisch. Einsilbig hatte ich Vaters Fragen beantwortet und das Gespräch trotzig abgebrochen, als es um Beruf und Titel ging. Was dachten die Eltern sich eigentlich? Meinten sie, ihre Älteste glaube noch an den Klapperstorch?
Vision Verlag Berlin, 2000
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.