Übersetzung: Elisabeth Schnack
Diogenes, 2022
Buchinfo
Eine Uhr ohne Zeiger ist ein ganz und gar sinnloses Gerät; ein Zeitanzeiger, der keine Zeit anzeigt, ein Unding! Carson McCullers wählte dieses schwer verständliche Symbol als Titel für eine Erzählung, in der normale Zeitbegriffe und vollends Termine keinen Platz finden: ein Mann erfährt von seinem Arzt, daß er an einer unheilbaren Krankheit leide. Die Frist bis zum Sterben ist nicht exakt vorauszusagen. Des Mannes Lebensuhr hat keine Zeiger mehr!
Der Apotheker Malone, den die ärztliche Untersuchung zum Tode verurteilt, lebt in einer Stadt des amerikanischen Südens. Was sich da bis zu diesem Zeitpunkt abspielte, war durchschnittlicher amerikanischer Alltag. Alles hielt sich im gewohnten Rahmen; es gab wenig Grund zu großer Aufregung; man lebte, man liebte, man zog Kinder groß und hatte die üblichen Sorgen mit ihnen; man trank, man feierte Feste, und man verdaute. Der Bürger hatte seine Ruhe; auch der Apotheker Malone lebte ungestört dahin. Im Augenblick aber, da ihm der Tod so nahe gerückt wird, taucht der kleinstädtische Alltag in den Brennpunkt eines Vergrößerungsglases. Das Unscheinbare erscheint wichtig, das Kleine wird groß, das Unbedeutende bedeutsam. Die Kunst der Carson McCullers macht aus diesem Stoff eine atemberaubende Geschichte.
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