Buchinfo
Sind in unserer wissenschaftlich begründeten, sozial gerecht geordneten Gesellschaft die Feuer der Leidenschaften verloschen, an denen sich die Musen erwärmen? Ist die Zeit großer Kunst beendet, weil wir Pistole, Dolch und Gift aus der Lösung unserer Konflikte verbannten? Wo sind bei allem Erreichten die literarischen Werke, in denen der Prototyp des entwickelten sozialistischen Gesellschaftssystems auf der Höhe seiner Epoche agiert? Kann man alte bewährte Formen der Kunst für uns fruchtbar machen und reicht es dabei, sie einfach mit einem neuen Inhalt zu füllen, sind künstlerische Formen ideologiefrei?
Auf solche und ähnliche Fragen sucht Inge von Wangenheim in Fortführung ihres vieldiskutierten Essays "Die Geschichte und unsere Geschichten" Antwort. Immer geht sie von eigener Lebens- und Kunsterfahrung aus. Nie macht sie sich die Antwort leicht. In ständiger Polemik mit dem Feind und falschen und irrenden Freunden versucht sie, den alten Begriff von Schuld und Sühne neu zu interpretieren und für uns verwendbar zu machen. Ein leidenschaftlicher Essay, der selbst noch an den Stellen, wo man der Autorin nur distanziert folgt, besticht durch die Leidenschaft einer bedeutenden kommunistischen Künstlerpersönlichkeit.
Leseprobe
Wir müssen uns spiegeln in dem, was außerhalb von uns selbst vorgeht: ein Weltklassenkampf von unerhörter Härte und Folgenschwere, an dem wir teilnehmen, bei dem wir dabei sind - mit jedem Atemzug, den wir tun, mit jeder Mahlzeit, die wir essen, mit jedem Schlaf, den wir schlafen, mit jedem Wachsein, zu dem wir uns aufraffen, mit jedem "ökonomischen Hebel", den wir anfassen, mit jeder Erfindung, die wir erfinden, mit jeder Entdeckung, die wir entdecken!
Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale)
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