Sonntag, 24. August 2025

Inge von Wangenheim: Mein Haus Vaterland

Buchinfo

Die Wiederbegegnung von Inge von Wangenheims Darstellung ihrer Kindheit und Jugend in "Mein Haus Vaterland" erweist auch ein Vierteljahrhundert nach dem ersten Erscheinen die künstlerische Ausstrahlungskraft dieses Werkes. Nichts ist verblaßt, unaktuell geworden, von nur historisch-dokumentarischem Wert. Am Beginn der schriftstellerischen Laufbahn der Autorin stehend, deren Liebe vorher den darstellenden Künsten gehörte, atmet dieses Erinnerungsbuch Frische, Originalität, atmosphärischen Zauber: Ein duftes Berliner Mädel findet den Weg zum Schauspielerberuf und zugleich zur Verantwortung vor der Zukunft. Wie sie dabei gegen die widrigen Zeitläufe ankämpft und an menschlicher Reife gewinnt - dem gilt noch heute das ungeteilte Interesse des Lesers.


Buchbeginn

Das vollkommen durchschnittliche und darum wenig Aufmerksamkeit erregende Berliner Kind, von dem hier die Rede sein soll, stand am eintausendundfünfundneunzigsten Tag seines Lebens auf dem düster vornehmen Treppenflur eines Hauses am Nikolsburger Platz.

Es war der 1. Juli des Jahres 1915, der für dieses in einem weißen Stickereikleidchen verpuppte, bläßliche Mädchen die zauberhafte Geburtstagsüberraschung bereithielt, daß Augen und Ohren die Welt nicht nur wahrnehmen, sondern auch festhalten können - festhalten für ein ganzes langes Menschenleben.

 

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