Zumindest im Osten der Republik ist Käthe Miethe noch ein Begriff. Die Ahrenshooper Bibliothek trägt ihren Namen. Und in Ahrenshoop und Wustrow werden jeweils an ihrem Geburts- und Todestag Käthe-Miethe-Tage gefeiert.
Sie schrieb vor allem über ihre Wahlheimat, das Fischland, oder war Herausgeberin über andere Ostseeküstengebiete. Daneben aber auch Kinder- und Jugendbücher.
Das Buch ist ein Roman, bietet aber - wie ein Sachbuch - Wissenswertes über das Fischland vor rund 100 Jahren (aus der Sicht der Autorin, die das Buch schon 1951 geschrieben hat). Zum Beispiel über den Winter, der wohl härter war und länger dauerte.
Die Autorin nutzte alte Aufzeichnungen, nach denen Wetter und Wind ein ganz anderes Format hatten:
"Und nun denkt daran, wie klein die Segler damals gewesen sind, vieler Hilfsmittel bar, die heute dem Seefahrer eine Selbstverständlichkeit bedeuten. [...] Und damals? Da las der Schiffer das Wetter allein vom Himmel, von Wolken und Winden ab, wie auch die Schiffsortbestimmung nur nach der Längenmethode auszumachen war."
Seit 1951 ist über ein halbes Jahrhundert vergangen. Die Technik hat sich wahnsinnig schnell weiterentwickelt. Und trotzdem: Wie viele Unglücke hat es auf dem Wasser gegeben. Nicht wenige davon geschehen durch Menschen, die der Meinung sind, dass sie den Naturgewalten etwas entgegenzusetzen haben. Wie viele Urlauber stecken jährlich im Watt fest, weil sie sich alleine auf den Weg machen, anstatt sich einer Gruppe mit einem erfahrenen Wattführer anzuschließen. Oder beachten Sturmwarnungen nicht. Und so weiter, und so fort.
Jetzt bin ich abgeschweift. Aber die Gedanken kamen mir beim Lesen und irgendwie passt es doch ganz gut.
Käthe Miethe schreibt weiter sehr anschaulich über die Verantwortlichkeit und Entscheidungsgewalt des Schiffers. Dass man von vielen Schiffen, die den Heimathafen verlassen haben, nie wieder gehört hat, weil sie verschollen waren oder gestrandet, gesunken:
"Es sind immer die engen Gewässern, die Ostsee, Nordsee, der Kanal, das Mittelmeer, die für die Segler voller Gefahren waren. Und dann die gefürchtete Straße um Kap Hoorn."
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