Samstag, 16. August 2025

Alice M. Ekert-Rotholz: Reis aus Silberschalen

 Buchinfo

Die vielgelesene Autorin schildert hier fesselnd die Atmosphäre des Fernen Ostens. Aus Kriegs- und Nachkriegsnöten zieht eine Hamburger Kaufmannsfrau mit den Kindern zu ihrem Mann nach Thailand. Die hanseatische Familie sieht sich im Land des Lächelns zuerst ungewöhnlichen Schwierigkeiten gegenüber. Begriffe, die für sie selbstverständlich waren – wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit –, haben dort keinerlei Bedeutung. Aber erregend wie die exotische Welt, in die die Gäste eintreten, ist der Kreis von Menschen, denen sie in Ceylon, Siam, Hongkong begegnen. Der Schicksalsweg der Familie führt sie durch Paläste und Spelunken, Häfen und Märkte, Privatgemächer und Büros. Märchenfürsten und asiatische Abenteuerinnen kreuzen ihn. Aus den Verlockungen des Wunderlandes kehrt die Familie, reich an Erfahrungen, in die Heimat zurück.


Buchbeginn

Als Petersen im Hafen anlangte, um Martha und die Kinder zu empfangen, war er nervös und ermüdet. Der Schweiß rann ihm in Strömen in den frisch gestärkten Hemdkragen. Im Hinterkopf pochte ihm ein glühender Hammer, der fast den Tropenhelm sprengte. Bangkok war ihm noch niemals so heiß vorgekommen; die Riesenstadt am Menamfluß brodelte in der Nachmittagsglut. Petersen hätte sich gern in seinem elektrisch gekühlten Büro von dem alten chinesischen Boy einen Eiskaffee servieren lassen. Er hielt an geeisten Getränken fest, obgleich seine chinesischen Kunden ihm versicherten, daß heißer grüner Tee das Beste gegen die Tropenhitze wäre. Petersen war Hamburger. Er bewahrte daher auch in ungewohnter Umgebung alle seine Gewohnheiten ... Wenn der Hamburger Versuchssommer sich einmal tropische Ausschreitungen erlaubte, hatte Petersen mit einem Eiskaffee im Alsterpavillon gesessen. Aber Chinesen wollten immer alles besser wissen.

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