Verlag der Nation, 1990
Übertragen von Peter Ball
Nachwort: Dietrich Scholze
Buchbeginn
Das Leben der Frau ist eine ewig brennende Liebe - sagen die einen.
Das Leben der Frauen ist Hingabe - sagen die anderen.
Das Leben der Frau ist Mutterschaft - rufen die dritten.
Das Leben der Frau ist ein Spiel - scherzen noch andere.
Die Tugend der Frau ist blindes Vertrauen - sagen einmütig im Chor alle zusammen.
Die Frauen glauben blind; sie lieben, opfern sich auf, erziehen die Kinder, amüsieren sich... sie erfüllen also alles, was die Welt von ihnen erwartet, und dennoch sieht sie die Welt ein wenig Scheel an, von Zeit zu Zeit wendet sie sich an die Frauen in Form eines Vorwurfs und einer Mahnung:
"Schlecht steht es um euch!"
Zitat
Kürzlich gab einer der in unserem Lande angesehensten Schriftsteller (Herr Jan Zachariasiewicz in dem Roman "Albina") der Öffentlichkeit kund, daß die Frauen deshalb physisch und moralisch kranken, weil ihnen die große Liebe mangelt (natürlich die Liebe zu Männern).
Himmel! Welch eine ungeheure Ungerechtigkeit!
Möge der kleine, rosige Gott Eros uns zu Hilfe herbeifliegen und bezeugen, daß unser ganzes Leben nichts anderes ist als ein Weihrauchgefäß, das zu seinen Ehren unaufhörlich glüht!
Kaum sind wir den Kinderschuhen entwachsen, hören wir bereits, daß es unsere Bestimmung sei, einen der Herren der Schöpfung zu lieben...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.