Samstag, 30. August 2025

Inge von Wangenheim: Einer Mutter Sohn

Buchinfo

Kriegsjahr 1944. Der zwölfjährige Hans Troth, ein "Schlüsselkind", hat den Vater verloren. Die Mutter arbeitet bei der Reichsbahn; sie kann sich kaum um ihr Kind kümmern.

Bomben fallen auf Berlin. Nach dem schreckenvollen Wirrwarr eines Luftangriffs glaubt die Mutter ihren Jungen, der als Luftschutzhelfer eingesetzt war, nicht mehr am Leben. Hans aber, der durch die Explosion einer Bombe die Sprache verloren hat, wird mit dem Pappschild "Unbekannt" um den Hals in ein Sammellager gebracht. In den letzten Kriegstagen reißt er aus. Der Groll gegen seine Mutter, die ihn allein gelassen hat, frißt an ihm und wird zum Haß gegen alle Ordnung. Vielfältig, abenteuerlich und gefährlich ist das Leben, das Hans jetzt führt - als Oberhaupt einer Bande jugendlicher Krimineller, als schwarzarbeitender Handwerker, als Zirkusarbeiter. Schließlich steht er eines Tages im Gerichtssaal vor seiner Mutter, die inzwischen Jugendrichterin im demokratischen Sektor Berlins geworden ist. Der Prozeß wird nicht beendet, Hans flieht nach Westberlin. Sein Weg führt steil bergab - bis zu einem Selbstmordversuch. Jetzt erst gelingt es seiner Mutter und ihren Freunden, die Hemmungen, die der lebenswunde Sohn ihrer Hilfe entgegensetzt, zu überwinden.
Wir erleben die Kriegs- und Nachkriegsschicksale einer in Not geratenen Jugend zwischen den Sektorengrenzen. Was wissen wir von dieser Jugend? Wie tief ist unser Verständnis für ihre Nöte und Sorgen?
Auch in dem vorliegenden Roman scheut sich Inge von Wangenheim nicht, ein brennendes, aktuelles Problem aufzugreifen. Dieses Buch läßt erkennen, welch gründliche Studien die Autorin auf dem Gebiete des Jugendrechtes betrieben hat, wieviel Material ihr zur Verfügung stand, aus dem sie die besonderen Charaktere des Buches formte. Vor allem aber, und das ist das Wichtigste, jede Zeile dieses Romans ist durchpulst von einer echten, kameradschaftlich-helfenden Liebe zur Jugend. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.